Traumsommer-Abschiedsblues: Von Rilke und Rheinstromern, Flusstomaten und bunten Herbstblumen in der Millinger Theetuin

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Letzte Sommertage haben es so an und in sich. Besser als Rainer Maria Rilke es in seinem "Herbsttag" in Worte gekleidet hat, kann man es auch sowieso nicht beschreiben. Nochmal diese ganz besondere Wärme und Schönheit der Natur, gepaart mit einem Hauch von Melancholie des nahenden Abschieds. Der milde Wind, der durch die Pappeln seufzt und das Haar liebevoll zerzaust. Knallig blauer Himmel mit kleinen weißen Sturmwirbeln, auf denen die Möwen reiten und ihre lauten Schreie hören lassen. Die vielen bunten Farben am Boden, das gelbe Laub der Erlen und die roten Ahornblätter. Violette Herbstastern und letzte Rosen mit ganz besonders süßem Duft. 

Sonne auf der leicht gebräunten Haut am großen Fluss, der durch die lange Trockenheit nur noch ein Schatten seiner selbst ist. In seinem Bett tauchen Sand, Kies und vielerlei geheimnisvolle Dinge auf, die seit Jahrzehnten kein Tageslicht gesehen haben. Tiefschwarze Steine, weite Muschelbänke und das dicke Tau, auf dem sich einzelne Muscheln festgesetzt haben. Prähistorische Knochen wie der über 10.000 Jahre alte Mammutzahn, der erst kürzlich hier am Rhein gefunden wurde, sind leider nicht dabei. Weiter uferwärts tritt eine interessante Vegetation zutage: Sonnenblumen für die Liebste, ganze Stechapfelhaine (Achtung, sehr giftig!) für den nächsten Krimi und reichlich Tomaten für den Hungerleider. 

Da biegen wir nach dem Rheinstromern doch lieber scharf nach links ab und nähern und der Millinger Theetuin mit ihrem malerischen Garten. Ein starker Latte und köstlicher Walnuss-Honig-Kuchen locken zum Verweilen. Für Liebhaber herzhafter Speisen zieht der aromatische Duft nach türkischem Brot durch die Luft. Unser Lieblingsplatz fast versteckt unter der ausladenden Heckenrose ist noch frei, aber es gibt auch so viele andere schöne Plätzchen mit dicken Kissen oder Blick auf die Wasserstelle in blauen Fliesen eingebettet. Sommer, Du warst ein Traum in diesem Jahr. Sommer, bleib doch noch ein bisschen bei uns. Sommer, spätestens in einem Dreivierteljahr sprechen wir uns wieder. 

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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