Ehepaar Lieske traf den Nerv der Grundschulkinder
(Vor)Lesen macht Freu(n)de

Beate und Dieter Lieske machten ihren „Lese-Besuch“ in der Bissingheimer Grundschule zu einem Erlebnis für „beide Seiten“.
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Politikern wird oft nachgesagt, dass sie viel reden. Eigentlich liegt das aber in der Natur der Sache, denn vor Entscheidungen gibt es halt lange Diskussionen über das Für und Wider. Lesen ist aber genauso wichtig, meint das Kommunalpolitiker-Ehepaar Beate und Dieter Lieske. Und dabei denken beide keineswegs nur Akten oder Sitzungsvorlagen.

„Lesen entspannt, Lesen schafft Ausgleich, sorgt gleichermaßen für Spannung und Entspannung“, sagt Beate Lieske fast beiläufig in einem Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger über das zu Ende gehende zweite Corona-Jahr. Lachend ergänzt die Bezirksbürgermeisterin im Duisburger Süden: „Und Lesen soll ja bekanntlich auch bilden und den Horizont erweitern.“

Auch Dieter Lieske, der als langjähriger Ratsherr in und für Bissingheim sowie beruflich als IG Metall-Bevollmächtigter viel reden muss, schaltet beim Lesen ab. Jetzt ist er es, der lacht: „Manchmal lesen wir uns auch gegenseitig was vor.“ Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb die Eheleute auch Jahr für Jahr zum Tag des Vorlesens in „ihre“ Bissingheimer Grundschule gehen.

In diesem Jahr war das trotz oder sogar wegen Corona einer der schönsten und nachhaltigsten Momente, an die sie sich wohl immer erinnern werden. Mit dem Kinderbuch „Die Musketiere“ im Handgepäck traten sie vor beiden vierten Klassen. Bevor es ans Lesen ging, stand die Aufwärmphase an. „Wir wurden bestaunt wie Pop-Stars und sogar nach Autogrammen gefragt.“

Viel gelacht

Gelacht wurde auch viel. „Ihr habt ja denselben Hausnamen“, platzte es mit Blick auf Dieter Lieske aus einem Steppke heraus, „seid Ihr Mann und Frau? Und ich dachte, Du bist der Fahrer der Bürgermeisterin.“ Dann outeten sich etliche Kinder sehr zur Freude der Lieskes als kleine Leseratten. Einige hatten sogar einen Ausweis der Stadtbibliothek. Als einer der Viertklässler sagte, dass er öfter seiner kleinen Schwester vor dem Einschlafen was vorliest, wurden bei Beate und Dieter Lieske plötzlich Erinnerungen an ihre frühe Elternzeit wach, als das Kinderzimmer oft Vorlesezimmer war.

Manchmal sei Politik auch eine „Live-Comedy“, haben die Bezirksbürgermeisterin und der Ratsherr festgestellt. Die Passagen, die sie aus dem Kinderbuch vorlasen, würzten sie mit schauspielerischen Glanzleistungen, wie die anwesenden Lehrerinnen an den staunenden Blicken der „mucksmäuschenstillen“ Kinder.

Mit verstellter Stimme im Zwiegespräch zwischen Ratte und Maus, gestenreich und rezitierend, haben die Bissingheimer Urgesteine die Schülerinnen und Schüler in die Welt der tierischen Musketiere versetzt. Das abschließende „Kommt Ihr bald wieder?“ haben die Lieskes als Kompliment aufgefasst.

Ziel erreicht

In der Schule wird man sich so schnell nicht treffen, aber ein Wiedersehen wird es in jedem Fall geben. Wenn die Viertklässler im nächsten Mai die Bissingheimer Grundschule verlassen, um auf weiterführende Schulen zu gehen, bekommen sie noch von Dieter Lieske eine Exklusiv-Führung durch das Duisburger Rathaus. Ein Mädchen, das offensichtlich gut informiert ist, fragte spontan, ob man dann auch Paternoster fahren könne. „Nur in Begleitung Erwachsener“, entgegnete der Ratsherr. Da dürfte dann einiges für ihn zu tun sein.

Fazit: Das Ziel, Kinder zum Bücher lesen zu animieren, ist voll und ganz erreicht worden. Die Lieskes jedenfalls wollen zu freiwilligen Wiederholungstätern werden.

Beate und Dieter Lieske machten ihren „Lese-Besuch“ in der Bissingheimer Grundschule zu einem Erlebnis für „beide Seiten“.
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Die Kinder fühlten sich in die Welt der tierischen Musketiere versetzt, denn der Inhalt war so spannend wie die Lesung selbst.
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Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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