24. Ökumenischer Tiergottesdienst in Duisburg
Gesegnete Streicheleinheiten

Pfarrerin Anja Humbert und ihre drei Fellnasen, hier vor dem Eingang der Marxloher Kreuzeskirche, freuen sich auf den Neustart des traditionellen Duisburger Tiergottesdienstes auf dem Außengelände der Marxloher Kirche.
Foto: Reiner Terhorst
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Der Ökumenische Tiergottesdienst in Duisburg hat Tradition, denn er wurde 2019 schon zum 23. Mal gefeiert, und jedes Mal unter freiem Himmel. Seit einigen Jahren findet er stets auf dem Außengelände der Kreuzeskirche in Duisburg-Marxloh statt und lockt immer zahlreiche Menschen mit tierischer Begleitung und Freude an. Dann gab es die Corona-Zwangspause. Jetzt aber geht es weiter.

Anja Humbert, Pfarrerin der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh, und Anna-Maria Plaschke vom Kirchort St. Barbara der Propsteigemeinde St. Johann gestalten den Neustart am  Sonntag, 21. August, 12 Uhr, auf dem Außengelände der Marxloher Kreuzeskirche, Kaiser-Friedrich-Straße 40, gemeinsam.

Plaschke übernimmt diesmal den Part der erkrankten Schwester Mariotte Hillebrand, die zuletzt an der Seite von Pfarrerin Humbert immer höchst engagiert mit von der Partie war. Im Gottesdienst, der, da war man sich schon im Vorfeld einig, bei „jedem Wetter“ stattfindet, werden wieder deutliche Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung gesetzt.

Tierische Freude nach
der Corona-Zwangspause

Natürlich hatten alle Beteiligten nicht gedacht, dass der Tiergottesdienst 2019 der vorerst letzte war. Nun aber blicken sie voller Freude auf den Gottesdienst. Vor Corona war er immer eine bestens besuchte jährliche Veranstaltung. „Wir hoffen natürlich, dass die Zwangspause dem Besuch keinen Abbruch tun wird“, sagt Anja Humbert und würde sich über regen Besuch von Zwei- und Vierbeinern freuen. Die Kollekte des Gottesdienstes kommt der Duisburger Tiertafel und dem Verein „Jugend im Aufbruch“ zugute.

Auch in diesem Jahr und wohl zukünftig findet der „Tiergottesdienst für ganz Duisburg“ und darüber hinaus an der Marxloher Kreuzeskirche statt. Das war nicht immer so. Viele Jahre hatten sich Edgar Siemkes von den Ruhrpott-Reitern und seine Frau Helga mit viel Herzblut und großem Engagement um die Organisation gekümmert. Und nahezu von Beginn an war Anja Humbert, Pfarrerin der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh, mit von der Partie.

Zunächst wurde der Tiergottesdienst im Marxloher Schwelgernpark durchgeführt, dann stets auf dem AWO-Bauspielplatz in Neumühl und seit 2016 auf dem Außengelände der Kreuzeskirche. Pfarrerin Humbert, eine engagierte Tierfreundin und selbst Hundehalterin, hat mit etwas verändertem Konzept, einem neuen Team und vielen Unterstützern aus ihrer Gemeinde dafür gesorgt, dass eine gute Tradition nicht nur erhalten bleibt, sondern zusätzlich aufgefrischt und belebt wurde. Bei der Neukonzeption war auch Schwester Mariotte mit vielen Ideen und liebevollem Engagement dabei.

Mittagessen und ein
tolles Rahmenprogramm

2019 kamen gut 200 Teilnehmer zum Ökumenischen Tiergottesdienst. Über 50 Tiere begleiteten „ihre“ Menschen. Die Hunde waren in der Überzahl, aber auch Katzen, Vögel, Hamster, Kaninchen und ein Meerschweinchen füllten den Gottesdienst teils lautstark mit Leben. Anja Humbert schmunzelt bei der Erinnerung, dass in früheren Zeiten auch schon mal Pferde, Ziegen und Esel mit von Partie waren.

Bei den bisherigen Tiergottesdiensten wurde auch nie mit kritischen, mahnenden Worten gespart. Tierversuche wurden thematisiert, Tierquälerei, Überzüchtungen durch Profitgier angeprangert. „Muss denn eigentlich jeden Tag Fleisch auf den Tisch?“, fragte Humbert mal, als sie über die schlimmen Auswüchse bei der industriellen Massentierhaltung berichtete. Ein vielstimmiges Nein der Gemeinde sprach ihr wohl aus der Seele. Und die Reaktion der Gottesdienstbesucher zeigte, dass sie etwas zum Nachdenken mit auf den Weg bekamen.

Das soll auch diesmal so sein. Es wird wieder gemeinsam gesungen und gebetet, mitgebrachte Tiere sind natürlich besonders herzlich willkommen und werden am Schluss gesegnet. Zudem wird ein Mittagessen angeboten, der Chor „Vielklang“ sorgt für musikalische Unterhaltung und Georg Zeppenfeld präsentiert ein Programm für die älteren Besucher. Der Verein „Cocker und Setter in Not“ gibt zudem einen Einblick in seine Arbeit.

Pfarrerin Anja Humbert und ihre drei Fellnasen, hier vor dem Eingang der Marxloher Kreuzeskirche, freuen sich auf den Neustart des traditionellen Duisburger Tiergottesdienstes auf dem Außengelände der Marxloher Kirche.
Foto: Reiner Terhorst
In ihrer Ansprache fand Pfarrerin Anja Humbert beim letzten Tiergottesdienst vor der Corona-Pause auch kritische Worte zu Massentierhaltung, Überzüchtungen und Tierquälerei. Klare Kante wird sie auch in diesem Jahr zeigen.
Foto: Reiner Terhorst
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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