Beim KGV Gut Grün Bergbau wird Umweltbewusstsein groß geschrieben
Neues Biotop wird zum "grünen Klassenzimmer"

Der KGV Gut Grün Bergbau e.V. hat sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Mit großzügiger Unterstützung von Kurt Kalthoff (2.v.r.) wurde das in die Jahre gekommene Biotop auf Vordermann gebracht. Als Dankeschön bekam er ein Dankeschön von Karl Kluß, Frank Trienenjost, Christian Schäfer und Horst Loschinski (v.l.)
Fotos: KGV Gut Grün Bergbau
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  • Der KGV Gut Grün Bergbau e.V. hat sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Mit großzügiger Unterstützung von Kurt Kalthoff (2.v.r.) wurde das in die Jahre gekommene Biotop auf Vordermann gebracht. Als Dankeschön bekam er ein Dankeschön von Karl Kluß, Frank Trienenjost, Christian Schäfer und Horst Loschinski (v.l.)
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Kleingärten erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit und Nachfrage. Turgay Diker, Vorstandsvorsitzender des Stadtverbandes Duisburger Kleingartenvereine, weiß, dass auch immer mehr junge Familien sich um eine Parzelle in einer der grünen Oasen Duisburgs bemühen. Der Einklang von Natur, „kleiner Landwirtschaft“, Erholung, Geselligkeit und Umweltbewusstsein ist wieder in Mode gekommen.

Es gibt in den meisten Kleingartenanlagen inzwischen lange Wartelisten. So auch beim KGV Gut Grün Bergbau e.V., wie dessen Vorsitzender Frank Trienenjost im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger bestätigt und sofort ergänzt: „Wir haben ja auch was zu bieten.“ 1913 gegründet, zählt der Verein mit seiner idyllischen Anlage in Hamborn-Neumühl zu den ältesten in unserer Stadt.

Und er war auch der erste, der bereits vor über 35 Jahren in seiner Anlage ein Biotop angelegte. Das sei damals fast Neuland gewesen, erinnern sich die älteren Mitglieder des Vereins. Die Stadt Duisburg hatte einen entsprechenden Wettbewerb ausgeschrieben, den der Verein gewonnen hatte. Dazu gab es städtische Fördermittel. „Da hat der damalige Vorstand unserem Vereinsnamen alle Ehre gemacht“, meint Trienenjost.

Kein Tag ohne Schüler

Und noch etwas war damals nicht alltäglich. Die benachbarte Christy-Brown-Schule, eine Schule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, hat einen direkten Zugang in die Kleingartenanlage bekommen. Trienenjost und sein Stellvertreter Christian Schäfer berichten, dass außerhalb der Ferien kein Tag ins Land ziehe, an dem nicht Schüler und Lehrer in die Anlage kommen. Ihr Ziel ist zumeist das Biotop, das Horst Loschinski seit „gefühlten Ewigkeiten“ mit viel Liebe zum Detail pflegt.

Manchmal ist der Besuch des Biotops schon etwas wie ein Naturkunde- und Umweltunterricht im „grünen Klassenzimmer“. Die Kleingärtner beantworten mit großer Geduld jede Frage. Nicht selten sind auch die Lehrer erstaunt, was sich das so alles im Biotop tummelt, krabbelt, wächst und blüht. Dann gab gab es allerdings einige Schreckensmomente für die Vereins-Verantwortlichen.

Das Biotop war nach so langer Zeit in die Jahre gekommen. Die Folie vom Biotop war an unzähligen Stellen defekt und musste ersetzt werden. Gut 200 Gemeinschaftsstunden und viele freiwillige Stunden hat es gedauert, bis das Biotop seinen „alten, neuen Glanz“ wiedererlangte. Die Kleingärtner nennen das schmunzelnd „Schwitzen für die Umwelt“. Das neue Biotop mit seinen gut 200 Quadratmetern ist wieder ein absoluter Blickfang geworden.

Altbewährtes und Neues

Horst Loschinski hat wieder umfangreiche Erstpflanzungen vorgenommen, „Altbewährtes“ ist dabei, aber halt auch Neues. Der KGV Gut Grün Bergbau e.V. 1913 bedankt sich zudem bei Kurt Kalthoff, der seit 1991 im Verein ist. Er hat es möglich gemacht dass das Biotop „naturgerecht“ wieder hergestellt werden konnte, denn er hat eine neue Biotopfolie im Wert von 1.000 Euro gespendet. Längst ist s wieder „lehrreiches Ziel“ der Christy-Brown-Schüler geworden. Aber auch Spaziergänger nutzen die Gelegenheit, sich von Horst Loschinski erklären zu lassen, was dort alles „kreucht und fleucht“. Umweltbewusstsein habe halt viel mit dem sprichwörtlichen „Learning by doing“ zu tun.

„Eigentlich“, so sagt Frank Trienenjost, „sind wir ein kleines Bildungsinstitut.“ Man präsentiere halt praxisnahe Naturkunde am Objekt. Er zählt spontan auf: „Baumschnitt, Naturschutz, biologisches Gärtnern, Heil- und Gewürzkräuterkunde, Obst- und Gemüseanbau sowie Vogelkunde und Nisthilfenbau.“ Zudem, so ergänzt Loschinski, „filtert unsere Kleingartenanlage innerhalb von 24 Stunden etwa 4.350 Kilo Kohlendioxyd aus der Luft und erzeugt gleichzeitig über 3.900 Kilo Sauerstoff. Der staunende Berichterstatter hat wieder was dazugelernt.

Trienenjost, Schäfer und Schriftführer Karl Kluß verweisen aber auch auf den großen Kinderspielplatz, das gemütliche Vereinsheim mit Festplatz, den Grillpavillon und das Vereinsdenkmal, das vor fast 30 Jahren eingeweiht wurde. Man wird den Eindruck nicht los, dass man hier mit Fug und Recht von „heiler Welt“ sprechen kann.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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