Ratschläge zum Wachstum bei Kindern
Wenn junge Knochen Hilfe brauchen

Das Symbolbild zeigt eine Untersuchung am Fuß eines kleinen Patienten.
Foto Helios / Jochen Quast
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Die Helios St. Johannes Klinik in Hamborn verfügt über eine der größten Kinderkliniken der Region. Entsprechend umfassend werden hier nahezu alle Krankheitsbilder kleiner Patienten und Patientinnen versorgt. Ergänzend dazu bietet das Klinikum seit einigen Jahren auch den Schwerpunkt der Kinderorthopädie an.

Das ist ein Fachbereich, in dem das Thema Wachstum eine besondere Bedeutung hat. Dr. Niklas Janssen, leitender Oberarzt der Kinderchirurgie und Kinderorthopäde, weiß viel über die Besonderheiten junger Knochen. Dem Hamborner Anzeiger hat er Ein- und Ausblicke gegeben und verdeutlicht, was ihm und seinem Team zum Wohl der Kinder am Herzen liegt.

„Eigentlich“, so sagt er, „ist die Kinderorthopädie die Wiege der Orthopädie für Erwachsene.“ Darauf deutet übrigens auch schon der Wortsinn hin, denn Orthopädie bedeutet übersetzt „die Lehre vom aufrechten Kind“. In diesem Fach geht es häufig um Erkrankungen der Knochen und Gelenke, die ihren Ursprung in der Kindheit haben, auch wenn die Beschwerden und Schmerzen erst im Erwachsenenalter auftreten.

Symptome erkennen

Es gilt also, die Symptome möglichst frühzeitig zu erkennen und wenn möglich schon in jungen Jahren zu behandeln. Denn in diesem Stadium reicht häufig eine konservative Behandlung oder ein schonender kleiner Eingriff zur Wachstumslenkung aus.

Im Rahmen ihrer Entwicklung zeigen Kinder häufig Besonderheiten, die in einem anderen Alter als Krankheit zu werten wären. Babys etwa haben bei der Geburt O-Beine, bei Laufbeginn bis ins Kleinkindalter verändern sie sich zu ausgeprägten X-Beinen, die sich dann bis ins Erwachsenenalter regulieren. „Hier muss zwar nur in seltenen Fällen eingegriffen werden, Eltern beschäftigt das Thema aber sehr“, weiß der Oberarzt.

Das trifft auch für den sogenannten Knicksenkfuß zu, der bei Kleinkindern normal ist und nur behandelt werden muss, wenn er sich im Verlauf der Zeit nicht bessert. Häufig tritt auch die (angeborene) Hüftdysplasie auf, die aber schon länger sehr gut mit Hilfe von Ultraschall erkannt und konservativ therapiert werden kann.

Körperliche Aktivitäten

Bekannt ist, dass Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität im Kindesalter zunehmend ein Thema sind. Dabei verschlechtern sich sämtliche Auffälligkeiten des Bewegungsapparates durch das „Mehrgewicht“ und eine schlecht ausgebildete Muskulatur, die nicht gefordert wird.

Dr. Niklas Janssen: „Um harmlose Auffälligkeiten während des Wachstums von beginnenden Krankheiten zu unterscheiden sind die regelhaften Vorsorgetermine beim Kinderarzt ein entscheidender Faktor. Allgemein raten wir zu regelmäßiger körperlicher Aktivität und das am besten draußen in der Natur.“

Bewegung stärke schließlich die Knochen und Gelenke und baut Muskulatur auf, die wiederum die Knochen schützt. Schon im Kleinkindalter gibt es regelmäßige gemeinsame Bewegungsangebote wie etwa Eltern-Kind-Turnen. Ab etwa vier Jahren, so Janssen, sollte das Schwimmen lernen auf dem Zettel stehen, zum einen, weil es (über)lebenswichtig ist und weil die Bewegung im Wasser dem ganzen Körper guttut.

Das Symbolbild zeigt eine Untersuchung am Fuß eines kleinen Patienten.
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Dr. Niklas Janssen ist leitender Oberarzt der Kinderchirurgie und Kinderorthopäde an der Helios St. Johannes Klinik.
Foto: Helios
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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