Kunstausstellung problematisiert Plastikproblem
Die Ausstellung im Essener Ruhrhaus ist werktags von 8 bis 16 Uhr geöffnet

Künstler Dirk Krüll vor seiner Werkreihe „Plastic Army“.  | Foto: Ruhrverband
  • Künstler Dirk Krüll vor seiner Werkreihe „Plastic Army“.
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Der Ruhrverband macht mit der Ausstellung „Plastic Army“ des Künstlers Dirk Krüll auf das weltweite Problem des Plastikmülls aufmerksam. Die Ausstellung im Ruhrhaus ist noch bis zum 14. Oktober an Werktagen von 8 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.

Dirk Krüll visualisiert mit seiner Werkreihe „Plastic Army“ auf ästhetische Weise den verantwortungslosen Umgang mit der Natur und die Vergeudung natürlicher Ressourcen. Ein zentrales Bild seiner Werkreihe ist eine Armee aus Plastikflaschen, die aus dem Meer zurückgeschwemmt werden und das Land okkupieren. In einem anderen Bild verdeutlichen Unmengen von Flaschenverschlüssen, die einen Bach herunterfließen, das Plastikproblem für die Umwelt.

Angesichts der endlichen Ressource Erdöl muss die Gesellschaft sich die Frage stellen, ob Plastiktüten, Flip-Flops, Kabelbinder, Flaschenverschlüsse oder Wattestäbchen wirklich lebensnotwendig oder vielmehr gut entbehrlich sind. Auf Kläranlagen sind beispielsweise Wattestäbchen ein großes Problem, da sie sich durch die Stäbe der Rechenanlagen schlängeln, auf den Becken aufschwimmen oder den Klärschlamm unnötig verunreinigen. Auch führen sie in Rohrleitungen und Pumpen immer wieder zu Verzopfungen und Blockaden. In der Umwelt hinterlassen Produkte aus Kunststoff unübersehbare Spuren – als Müll in der Landschaft, in der Luft durch die Verbrennung der Abfälle und in Flüssen und Meeren.

Mikroplastik entsteht überall

Kaum visualisierbar ist allerdings das Thema Mikroplastik. Hierbei handelt es sich um mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel, die zwischen 5 Millimeter und 1000 Nanometer klein sind. Sie entstehen durch den Abrieb von Autoreifen, den Faserabrieb bei der Textilwäsche, achtlos weggeworfene Tüten, Flaschen oder Verpackungen, die durch Alterungs- und Zerfallsprozesse zu Mikroplastik werden oder in Kosmetika enthalten sind. Mikroplastik, auch wenn es in Kläranlagen großteils zurückgehalten wird, kann mittlerweile in erheblichen Mengen in den Flüssen, den Ozeanen und auch im Boden nachgewiesen werden. Das Problem ist lösbar, aber nur wenn die Nutzung von Kunststoffen so schnell wie möglich auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt wird. Durch das persönliche Verhalten kann jeder das Plastik- und Mikroplastikproblem ein Stück kleiner machen.

Genau diesen Apell verbindet Dirk Krüll mit seinen Fotoinstallationen, für die er von der Eifel über die Balearen, die Toskana bis hin nach Island gereist ist. Die dadurch entstandenen Kulissen sollen demonstrieren, dass es sich um ein globales Problem handelt.

Hintergrundinformationen zum Künstler

Dirk Krüll ist gebürtiger Düsseldorfer, hat mehrere Foto-Ausbildungen absolviert, ging nach der Gesellenprüfung an die Kunstakademie Hamburg und finalisierte sein Studium an der Folkwang Schule in Essen. Er arbeitete für viele große Magazine in Deutschland, wie Geo, Stern, FAZ-Magazin sowie einige internationale Verlage. Thematischer Schwerpunkt seiner freien Projekte und künstlerischen Fotografie sind unter anderem die Auswirkungen der Industriearbeit im Ruhrgebiet, in der ehemaligen DDR sowie in China und der Mongolei. Er bildet seit 25 Jahren aus, ist Mitglied des Vereins Düsseldorfer Künstler der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPH) und beim Pixelprojekt Ruhrgebiet beteiligt. Für seine Werkreihe „Plastik Army“ erhielt er als Sieger in der Kategorie Medien den Staatspreis NRW.

Besucher der Ausstellung werden gebeten, sich beim Betreten des Gebäudes am Empfang des Ruhrverbands Helbingstraße/Ecke Steinstraße unter Angabe ihrer Personalien anzumelden.

Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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