Ökumenische Hospizgruppe Werden bot Gesprächsbänke zur Marktzeit an
Das Herz ausgeschüttet

Bei aller Ernsthaftigkeit durfte auf den Gesprächsbanken auch befreiend gelacht werden. 
Foto: Henschke
  • Bei aller Ernsthaftigkeit durfte auf den Gesprächsbanken auch befreiend gelacht werden.
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Zwei Menschen, ein Gespräch. Der eine schüttet sein Herz aus, der andere hört einfach mal zu. Man tauscht sich aus, über Krankheit, die Angst vorm Tod, die Nöte der Hinterbliebenen. Kein Thema ist tabu auf den Gesprächsbänken zur Marktzeit. Manchmal hilft sogar ein befreiendes Lachen.

Der Verein zur Förderung der ökumenischen Hospizgruppe Werden bot die Möglichkeit zu Gesprächen rund um die Themen Sterben und Trauer. Ehrenamtliche Hospizbegleiter waren in Kettwig und in Werden da für ihre Mitmenschen. In Kettwig vorm Rathaus, vor der Evangelischen Kirche und am Märchenbrunnen. Eine vierte Gesprächsbank stand am Weberbrunnen. Die Ehrenamtlichen berichteten von guten Gesprächen. Es ging um konkrete Hilfen im Trauerfall, um das Alleinsein. Oft wollten die Gesprächspartner sich Schatten von der Seele reden, schmerzlichen Ballast abwerfen. Die Werdener Gesprächsbänke standen in der Altstadt, neben dem Kräutergärtchen, vor Luciuskirche und Evangelischer Kirche, am Ludgerusbrunnen. Auch hier wurden Themen angerissen, die bewegen.

Hedwig Reinhard und Barbara Scharenberg leiten den Förderverein der Hospizgruppe und machten sich im Nachgang so ihre Gedanken über die Möglichkeit des „Gelingens“ einer solchen Aktion: „Lohnt sich das?“ Als Antwort sammelten sie eine Auswahl an Sätzen, die die Tiefe der Gespräche umreißen: „Es ging ganz schnell, damals mit meinem Mann - Gut, dass es die Schmerztherapie gibt - Kommen Sie auch nach Hause? - Es ist schwer, allein zu sein - Das Leben ist ein Geschenk, vom Anfang bis zum Ende - Danke fürs Zuhören - Wie wird es werden, wenn ich nicht mehr kann?“ Ein erstes Fazit, das Mut macht: „Es lohnt sich, darüber zu sprechen!“

Wichtige Stütze

Engagierte Menschen machen es sich zur Aufgabe, Schwerstkranke und Sterbende zu begleiten. Ob im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen oder daheim. Die Ehrenamtlichen begleiten Sterbeprozesse, die sich über Tage, Wochen, Monate hinziehen können. Sie treffen auf Angehörige, die an ihre Grenzen geraten, die emotional kaum in der Lage sind, das Sterben ihrer Lieben auszuhalten. Die Hospizbegleiter sind da eine ganz wichtige Stütze, weil sie einen anderen Zugang finden als etwa die Ehepartner oder die Kinder eines Sterbenden.
In höchst intensiven Vorbereitungskursen wurden die zukünftigen Hospizbegleiter mit einer Vielzahl an Themen konfrontiert. Da wurde über Demenz gesprochen oder Begleitung für Menschen mit Behinderung. Über Tod, Sterben und Trauer, verbale und nonverbale Kommunikation. Dazu gab es Besuche im Hospiz, im Krematorium, beim Bestatter. Dem Grundkurs folgte ein 20-stündiges Praktikum auf der Palliativstation oder beim palliativen Pflegedienst. Der Aufbaukurs endete mit einem gemeinsamen Wochenende.

Ambulante Hospizgruppe

Beate Salomon-Bock koordiniert die ambulante Hospizgruppe und ist unter 0201-32035024 zu erreichen. In dringenden Fällen steht eine Rufbereitschaft bereit. Anfragen können per Mail unter ambulante-hospizgruppe@hospizarbeit-werden.de gestellt werden.
Die Fördervereinsvorsitzende Hedwig Reinhard ist unter 0201-401244 oder reinhard.hospizarbeit-werden@gmx.de zu erreichen. Die Bankverbindung bei der Sparkasse Essen lautet DE 95 3605 0105 0001 6181 80. Spenden können bescheinigt werden.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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