Schriftsteller

Beiträge zum Thema Schriftsteller

Kultur

Vor 100 Jahren wurde Georg-Büchner-Preisträger H.C. Artmann geboren (am 12. Juni)
Die Würde des Dichtens

„Kein Dichter in diesem mit ihm zu Ende gehenden Jahrhundert hat so bedingungslos wie H. C. Artmann die Existenz und die Würde des Dichtens noch einmal vorgelebt. In keinem Dichter des Jahrhunderts kamen wie bei ihm noch einmal die Möglichkeiten des Dichtens in einer über tausendjährigen Tradition zusammen und zeigten sich wie gerade erst erschaffen, herrlich wie am ersten Tag“, hatte Klaus Reichert auf der Beerdigung des Georg-Büchner-Preisträgers des Jahres 1997 erklärt. Der urwüchsige...

  • Wattenscheid
  • 11.06.21
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Kultur
2 Bilder

Neuer Hönnetalroman
Zweiter Roman über das geheime Nazi-Bauprojekt „Schwalbe 1"

Hönnetal. Nach dem ersten Band der Hönnetal-Trilogie im vergangenen Jahr, legt die Autorin Uta Baumeister nun mit dem Roman „Der Ruf der Schwalbe“ die spannende Fortsetzung vor. Auch der neue Roman spielt vor dem Hintergrund des ehemaligen geheimen Nazi-Bauprojekts ‚Schwalbe 1‘ in Oberrödinghausen. „Während ich im ersten Teil die wahre Geschichte des Zwangsarbeiters Ruurd erzählte, befasst sich die Fortsetzung mit den Angehörigen der Zwangsarbeiter. Exemplarisch dafür stehen die Protagonisten...

  • Balve
  • 29.05.21
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Kultur

Christoph Heins Roman „Guldenberg“
Nervöse Anspannung

Es ist kaum zu leugnen, dass Christoph Hein mit postmoderner Literaturtheorie nichts am Hut hat und ein leicht altmodischer, weil stark moralisierender Erzähler ist. Mit „Willenbrock“ (2000) und „Landnahme“ (2004) hat er präzise und authentische Panoramen der Nachwendegesellschaft vorgelegt. Christoph Heins Figuren – von der Ärztin Claudia aus „Der fremde Freund“ (1982) bis hin zum homosexuellen Literaturwissenschaftler Friedeward Ringeling in „Verwirrnis“ (2018) – verbindet der Hang zur...

  • Wattenscheid
  • 18.05.21
Kultur

Klaus Modicks Roman „Fahrtwind“
Mit Eichendorff im Cabrio

„Ich hatte herrlich lange geschlafen und ausgiebig gefrühstückt und setzte mich dann mit meiner Gitarre auf die Treppe, die vom Wintergarten in den Garten führte. Entspannt drehte ich mir eine Morgenzigarette, mischte zwecks Horizonterweiterung ein paar Krümel Gras dazu.“ Das sind die selbstverliebt anmutenden Gedanken des Protagonisten aus Klaus Modicks neuem Roman „Fahrtwind“. Modick, der am 3. Mai seinen 70. Geburtstag feierte, gehört seit vielen Jahren als feste Größe zum deutschsprachigen...

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  • 04.05.21
Kultur

Vor 100 Jahren wurde der Georg-Büchner-Preisträger Erich Fried geboren (6. Mai)
Mit den Steinen sprechen

Als der Schriftsteller Erich Fried am 17. Oktober 1987 den Georg-Büchner-Preis entgegennahm, war er bereits deutlich sichtbar von seiner schleichenden Krankheit gezeichnet. Dennoch holte er in der erlauchten Runde der Darmstädter Akademie noch einmal zu einem verbalen Keulenschlag aus, als er in seiner Dankesrede provokant behauptete: „Es ist wahrscheinlich, dass dieser Zwanzigjährige (gemeint ist Georg Büchner) sich in unserer Zeit zur ersten Generation der Baader-Meinhof-Gruppe geschlagen...

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  • 03.05.21
Kultur

Sasha Filipenkos Roman „Der ehemalige Sohn“
Ein Land im Koma

„Als ich damals versuchte zu schreiben, wie es ist, konnte ich eigentlich schon davon ausgehen, dass ich auch erzähle, was passieren wird. Für mich als Autor ist es natürlich super, dass mein Roman jetzt so aktuell ist“, erklärte der Autor Sasha Filipenko kürzlich. Man muss gleich vorweg schicken, dass dieser Roman bereits vor sieben Jahren im Original erschienen ist. Warum das wichtig ist? Filipenkos Roman spielt in Belarus, und die von ihm beschriebenen politisch-gesellschaftlichen...

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  • 22.04.21
Kultur

„Am siebten Tag flog ich zurück“ - der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler
Zwischen Harlekin und Märtyrer

„Auch wenn Verzweiflung über die Vergänglichkeit bei Stadler in noch so grotesk übermütiger Drapierung daherkommt und Passion von Posse manchmal kaum zu unterscheiden ist, stehen Stadlers Bücher in gänzlichem Gegensatz zur herrschenden hedonistisch-heidnischen Spaßkultur“, hieß es 1999 in der Jury-Begründung, als Arnold Stadler der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde. Er ist weder als Vielschreiber noch als dem Zeitgeist nach hechelnder Autor bekannt worden. Im Gegenteil – die Romane des...

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  • 15.04.21
Kultur

Christoph Ransmayrs Roman „Der Fallmeister“
Es rauscht und strömt

Der erste Satz trifft gleich tief ins Mark: „Mein Vater hat fünf Menschen getötet.“ Nein, wir haben es nicht mit einem Kriminalroman zu tun, sondern mit einem urwüchsigen Erzählstrom, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite mitreißt und ihm die Sinne kräftig durcheinander wirbelt. Zivilisationskritik, Klimakatastrophe, Familientragödie und Anleihen aus der Antike hat Christoph Ransmayr auf etwas mehr als 200 Seiten komprimiert. 1988 hatte der 67-jährige Österreicher mit seinem in...

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  • 06.04.21
Kultur

Matthias Jüglers Roman „Die Verlorenen“
Verlust und Verrat

„Alles stand plötzlich unter anderen Vorzeichen, und während ich die zwei dicht beschriebenen Seiten las, fühlte ich, dass ich allmählich die Kontrolle verlor“, geht es Johannes Wagner, Hauptfigur in Matthias Jüglers zweitem Roman, durch den Kopf. Der Protagonist ist in der Vorwendezeit in Halle/Saale aufgewachsen, hat später Wirtschaft studiert und als Verwaltungsangestellter gearbeitet. Der Lebensweg des introvertierten und kontaktscheuen Johannes ist geprägt von Verrat, Verlusten und Tod....

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  • 30.03.21
Kultur

Zum 85. Geburtstag des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa am 28. März*
Zwischen Exotik und Realismus

Er hat 79 Ehrendoktorhüte bekommen, unzählige Literaturpreise entgegen genommen und war in seinem Heimatland Peru sogar einmal zur Präsidentenwahl angetreten. Der Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der seit 2015 mit der Ex-Frau von Julio Iglesias liiert ist und in Madrid lebt, ist ein Mann der absoluten Superlative. Jede Buchneuvorstellung wird in der spanischsprachigen Welt als „Event“ zelebriert. In seinem letzten Roman „Harte Jahre“ (2020) hatte er sich äußerst kritisch mit der Rolle des CIA...

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  • 23.03.21
Kultur

Martin Walsers Band „Sprachlaub“ kommt am Dienstag (23. März) in den Handel
Am Abend Schatten hacken

Martin Walser, der Grandseigneur der deutschsprachigen Gegen­wartsliteratur, schreibt unaufhörlich und mit einer bewundernswer­ten Energie. Noch immer gibt es jedes Jahr ein neues Büchlein aus der Feder des Großmeisters vom Bodensee, der am Mittwoch seinen 94. Geburtstag feiert. Keine ausuferndern Romane mehr, wie er sie früher geschrieben hat („Die Verteidigung der Kindheit“, „Ein springen­der Brunnen“, „Der Le­benslauf der Liebe“ oder „Muttersohn“), keine poli­tisch-gesellschaftlich bri­sante...

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  • 21.03.21
Kultur

„Die kanadische Nacht“ - das Romandebüt des renommierten Literaturkritikers Jörg Magenau
Auf Entdeckungsreise

„Warum weiß ich von meinem eigenen Vater weniger als von manchen Figuren, über die ich als Biograf geschrieben habe?“ Diese Frage stellt sich der Protagonist im Romandebüt des bekannten Literaturkritikers Jörg Magenau. Von der ersten Seite an sieht sich der Leser mit der Frage konfrontiert, wie stark autobiografisch die Figur des Ich-Erzählers ist und wo der Autor bewusst fiktionalisiert haben könnte. Magenau, 1961 in Ludwigsburg geboren und heute abwechselnd in Tübingen und in der Uckermark...

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  • 09.03.21
Kultur

Zum 25. Todestag des Schriftstellers Wolfgang Koeppen (am 15. März)
Der verstummte Dichter

Er ist heute noch ein großer Unbekannter, obwohl er zu den herausragenden deutschsprachigen Romanciers nach dem Zweiten Weltkrieg gehört. Die Rede ist von Wolfgang Koeppen, der früh das Schreiben eingestellt, kaum Interviews gegeben hatte und so schon zu Lebzeiten zum Mythos avanciert war. „Er war abhängig vom Verlag, hat es ausgenutzt und darunter gelitten“, erklärte der Germanist Michael Gratz, der viele Jahre das Wolfgang-Koeppen-Archiv an der Universität Greifswald betreute und damit auf...

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  • 04.03.21
Kultur

„Unsichtbare Tinte“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Patrick Modiano
Graben im Gedächtnis

„Ich habe mich nie an eine chronologische Reihenfolge gehalten. Sie hat für mich nie existiert.“ So treffend hat der französische Schriftsteller Patrick Modiano vor einigen Jahren sein eigenes Schreiben charakterisiert, das wie ein unendlicher Erinnerungs- und Assoziationsprozess auf den Leser wirkt. Als Modiano 2014 etwas überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, hatte die Stockholmer Akademie ihn gerühmt „für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten...

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  • 03.03.21
Kultur

Norbert Gstreins Roman „Der zweite Jakob“
Zwischen Kunst und Leben

"Jetzt kommen sie und holen Jakob." So eröffnete Norbert Gstrein 1988 seine erste literarische Veröffentlichung, die schmale Erzählung „Einer“. Nun steht ein Schauspieler namens Jakob Thurner im Mittelpunkt des neuen Romans, der sich wie eine künstlerische Zwischenbilanz des österreichischen Autors liest, der im Juni seinen 60. Geburtstag feiert. Längst gehört der seit einigen Jahren mit seiner Familie in Hamburg lebende Schriftsteller zu den arrivierten Autoren der deutschsprachigen...

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  • 17.02.21
Kultur

Juan Gabriel Vásquez' Erzählungen „Lieder für die Feuersbrunst“
Kurze Momente der Emotionen

Er ist momentan der erfolgreichste kolumbianische Schriftsteller und eine der wichtigsten jüngeren Stimmen des südamerikanischen Kontinents. Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa hat ihn hoch gelobt, und seine Romane sind schon in 16 Sprachen übersetzt worden. Die Rede ist vom 47-Jährigen Juan Gabriel Vásquez, der einst an der Sorbonne studiert hat, nun mit seiner Familie wieder in Bogotá lebt und im Sommersemester 2021 der 44. Samuel Fischer-Gastprofessor an der FU Berlin werden soll. Nach fünf...

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  • 15.02.21
Kultur

„Krass“ - der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach
Ich bin ein Solitär

„Ich entstamme keiner Familie, ich gründe keine Familie, ich werde ohne Nachkommen sterben, ich bin ein Solitär.“ So beschreibt Martin Mosebach die Hauptfigur seines zwölften Romans „Krass“. Als "genialer Formspieler auf allen Feldern der Literatur" wurde er 2007 gepriesen, als ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde. Mosebach, der im Sommer seinen 70. Geburtstag feiert, gehört zu den eher leisen, aber dennoch deutlich vernehmbaren Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der...

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  • 08.02.21
Kultur

Haruki Murakamis Erzählungen „Erste Person Singular“
Sprechender Affe in der Schwefelquelle

Seit vielen Jahren wird der inzwischen 72-jährige japanische Erfolgsautor Haruki Murakami als heißer Nobelpreisaspirant gehandelt. Im letzten Herbst war sein opulentes Erzählepos „Die Chroniken des Aufziehvogels“ in einer neuen Übersetzung erschienen. Hierzulande erfreut er sich seit dem Sommer 2000 enorm großer Popularität. Damals war es im "Literarischen Quartett" des ZDF über Murakamis Roman "Gefährliche Geliebte" zum öffentlichen Zerwürfnis zwischen Marcel Reich-Ranicki und Sigrid Löffler...

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  • 01.02.21
Kultur

David Schalkos Roman „Bad Regina“
Ritt durch den Neurosen-Zoo

David Schalko weiß, wie man spannende Geschichten „baut“, humorvolle Dialoge platziert und dennoch ein ernsthaftes Sujet im Fokus hat. Kein Wunder, der 47-jährige Wiener, der als Werbetexter begann, hat sich in jüngerer Vergangenheit als Autor der erfolgreichen Fernsehserien "Braunschlag", "Altes Geld" und "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" einen Namen gemacht. In seinem fünften Roman entführt er die Leser nun in den vom Verfall gezeichneten, ehemals mondänen Ort Bad Regina in den Hohen...

  • Wattenscheid
  • 01.02.21
Kultur
4 Bilder

Kalender zeigt Düsseldorf bunt
Künstler und Autor kooperieren

Kalender gibt es viele, aber dieser ist ein Doppelpack. Ein Künstlertandem sorgt mit abstrakter Malerei und inspirierter Schriftstellerei dafür, dass zwei Stadtteile spannend entdeckt werden können. Mit zwölf Erzählungen des Genres Kalendergeschichte und zwölf Acrylbildern, die diese inspiriert haben, ist der Kalender und ein Heft mit dem Titel „Das Wir denken“ lieferbar. Die Erzählungen von Jan Michaelis spielen in Bilk oder Derendorf. „Dabei sehe ich das nicht so scharf getrennt und lasse...

  • Düsseldorf
  • 20.01.21
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Kultur

Thomas Hürlimanns Band „Abendspaziergang mit dem Kater“
Reise ins Innere

Die Literatur war für Thomas Hürlimann immer auch ein Spiegel, durch den er auf seine eigene Vita und die bewegte Familiengeschichte schaute. Sein 1994 gestorbener Vater Hans war als Bundespräsident und Innenminister ein profilierter Schweizer Spitzenpolitiker. Um frei schreiben zu können, hatte Hürlimann, der im Dezember seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, sogar zwischenzeitlich die Schweiz verlassen und war nach Berlin übergesiedelt. "Ich spürte, dass ich diese Geschichte dort nicht schreiben...

  • Wattenscheid
  • 14.01.21
Kultur

Ralf Rothmanns Erzählungen „Hotel der Schlaflosen“
Angst vor Gewalt

„Er starb lautlos, sank hin wie ein Haufen Kleider“, heißt es in der Titelgeschichte des elf Erzählungen umfassenden Bandes von Ralf Rothmann, in dem die Angst vor der Gewalt das Leitmotiv ist. In der Titelgeschichte steht die historisch verbürgte Ermordung des russischen Schriftstellers Isaak Babel im Januar 1940 im Mittelpunkt. Dieses beklemmende Stück Prosa wird aus der Perspektive des Henkers, des Geheimdienstoffiziers Wassili Blochin erzählt, der in einem zum Gefängnis umfunktionierten...

  • Wattenscheid
  • 06.01.21
Kultur

Vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt geboren (5. Januar)
Humorvoller Tragiker

Er war mal spöttelnder Pessimist, mal tiefsinniger Grübler, vor allem aber ein außerordentlich humorvoller Tragiker - der bedeutende Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, der am 5. Januar vor 100 Jahren geboren wurde und Bühnenwerke und Romane von bleibendem Wert verfasst hat. Umfangreiche Manuskripte lagen vielerorts in den Schubladen parat: Am 5. Januar 1991 wäre sein 70. Geburtstag zu feiern gewesen. Als hätte der begnadete Dramatiker seinen letzten Auftritt selbst perfekt...

  • Wattenscheid
  • 02.01.21
Kultur

zum Tod des Schriftstellers John le Carré
Der Spion aus der Kälte

"Dank meinem Vater, einem Hochstapler und Betrüger, war ich schon in meiner Kindheit mit dem verführerischen Charme der kriminellen Welt vertraut und genötigt, mir für mein Leben ein moralisches Konzept zurecht zu schnitzen", bekannte David John Moore Cornwell 2011 in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Nur absolute Insider wissen etwas mit diesem Namen anzufangen. Aus jener Person war nach dem Germanistikstudium, einer kurzen Etappe als Lehrer an der Nobelschule in Eton und...

  • Wattenscheid
  • 14.12.20
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