Traum von Selbstversorgung
Ackerfläche am Hohenstein Witten mieten

Maximilian Nelle auf seinem Acker - immer an seiner Seite: Hund Finn. | Foto: Erik Wollenweber
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Landwirtschaft, die sowohl ökologisch als auch bürgernah ist, verbunden mit praktischem Naturschutz: Das schwebt Landwirt Maximilian Nelle vor. Er plant ein besonderes Projekt in der Nähe der "grünen Lunge" Wittens, dem Hohenstein.

Der gelernte Architekt, der nun an der Uni Kassel ökologische Agrarwissenschaften und Landschaftsplanung studiert, hat bisher hauptsächlich Landschaftspflege mit seinen Schafen und Ziegen betrieben. Nun möchte er sich neu aufstellen: Eine Fläche von 2000 Quadratmetern in der Nähe des Hohensteins, Kohlensiepen, soll dem Gemüseanbau dienen, aber nicht nur von ihm - einen Teil möchte er den Wittener Bürgern als Mietackerfläche zur Verfügung stellen.
"Der Gedanke von Mietackerflächen ist, dass du als Landwirt diese Flächen bereitstellst, auch die Pflanzen - wir haben reines Biosaatgut", verspricht der 29-Jährige. Wer eine Parzelle - zwischen 20 und 40 Quadratmetern Größe - anmietet, der jätet, wässert und erntet. Ein umfangreiches Sortiment an Pflanzen steht dabei zur Auswahl: rote Bete, Zucchini, Kürbisse, Salate, Tomaten, verschiedene Kräuter, Sonnenblumen, Calendula, Fenchel, Gurken, Himbeersträucher, Snack-Paprika und mehr - auch selbst nachpflanzen ist möglich. Allerdings in Absprache: Denn der Eigentümer achtet auf Nachhaltigkeit: "Es kann nicht jeder kommen und einfach sein Saatgut benutzen." Der Landwirt berücksichtigt, dass eine richtige Saatreihenfolge eingehalten werden muss, die den Boden nicht zu sehr strapaziert.
Ausdrücklich handele es sich auch nicht um eine Art Schrebergarten, betont Nelle, sondern um eine reine Anbaufläche. "Ich würde auch gerne Leuten aus der Stadt die Möglichkeit geben, die Interesse am Gärtnern haben, sich hier auszuleben."

Grünland nicht gleich Ackerland

Bevor das Acker-Projekt aber umgesetzt werden konnte, musste eine Menge getan werden: Denn das ursprüngliche Grünland darf nicht einfach in Ackerland umgewandelt werden - der Sonderantrag geht an die Landwirtschaftskammer, die Naturschutzbehörde prüft das Vorhaben in einem nächsten Schritt: Es gab grünes Licht. Dafür musste Nelle an anderer Stelle Acker - in Grünland umwandeln. In Absprache mit der Naturschutzbehörde renaturierte er eine von Farngewächsen verseuchte, bis dato ungenutzte Stelle in Herdecke. Warum das notwendig ist: Grünland hat eine immense ökologische Bedeutung "Wenn man es nach Naturschutzrichtlinien behandelt, sorgt es für eine reichhaltige Artenvielfalt."

Solidarische Landwirtschaft

Als Vorbild diente ihm unter anderem die solidarische Landwirtschaft - auf die Weise fördern neue Hobby-Bauern auch den ökologischen, regionalen Anbau. Durch den Betrag, den der Landwirt zur Bereitstellung der Fläche erhält, hat er auch eine gewisse Sicherheit, Ernteausfällen zum Trotz. So kann es auch rentabel sein, Blühstreifen, sogenannte Saume oder Ackerrandflächen, anzulegen, die im konventionelle Gemüse- und Obstanbau zu kurz kommen, aber besonders insektenfreundlich sind.
"Das ist Naturschutz, den man mehr oder weniger direkt sieht", so Nelle, "mit diesen Ackerrandstreifen gibt man der Natur ein Stück zurück."
Auch das Anlegen von Streuobstwiesen mit alten Sorten, die insbesondere vielen Vogelarten Zuflucht bieten, kann sich der Landwirt vorstellen - das im Zusammenhang mit einer Baumpatenschaft.
Ihm ist die Integration der Wittener wichtig. Denn, so seine Argumentation: Wer direkt involviert ist, fühlt sich auch mehr angesprochen.

"Das ist Naturschutz, den man direkt sieht."

Die Ackerflächen liegen stadtnah am Hohenstein, Parkplätze (Waldparkplatz) sind vorhanden. Auch mit dem Fahrrad und mit der Linie 375 bis zur Haltestelle Borbach ist die Fläche gut zu erreichen.
Interessenten können zeitnah loslegen, sich den Traum vom eigenen Anbau zu erfüllen. Weitere Infos erhält man bei Maximilian Nelle unter Ruf 0176/40552017 und über Instagram @maximilian_nelle.

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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