Der UNESCO-Club Kettwig feierte sein 40-jähriges Bestehen
Unermüdlich im Helfen

Die Vorsitzende Heike Lohmann (Mitte) freute sich über die Redebeiträge von Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Julia Jacob, Florian Kübler und Dr. Michael Bonmann. 
Foto: Bangert
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  • Die Vorsitzende Heike Lohmann (Mitte) freute sich über die Redebeiträge von Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Julia Jacob, Florian Kübler und Dr. Michael Bonmann.
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Frauen des Kettwiger Turnvereins 1870 unternahmen im April 1980 eine Reise nach Paris. Damals ahnte wohl keine der 50 Teilnehmerinnen, dass daraus einmal eine Gemeinschaft erwachsen würde, die über vier Jahrzehnte Bestand haben sollte.

Ein Besuch bei der UNESCO, Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, beeindruckte die Kettwigerinnen derart, dass sie schon auf der Rückfahrt beschlossen, sich dementsprechend zu engagieren. Am 20. Januar 1981 gründeten sie einen UNESCO-Club. Damals wie heute war „Friedensarbeit an der Basis“ Ziel und Aufgabe des als gemeinnützig und förderungswürdig anerkannten Vereins. Mit Fördermitteln wurden und werden Projekte unterstützt in Ländern wie Dominkanische Republik, Haiti, Indien, Peru, Senegal, Sri Lanka, Tansania, Togo oder Ukraine. Aber zum Beispiel auch in Kettwig die Außenwohngruppe des Kinderheims St. Josefshaus nach der Brandkatastrophe Ende 1999. Der Club bietet zahlreiche Vorträge bei den monatlichen Clubtreffen, sowie Museums-, Konzert- und Theaterbesuche, ebenso Reisen zu Welterbe-Stätten der UNESCO.

Starke Frauen

Nun konnte das 40-jährige Gründungsjubiläum gefeiert werden. Im Alten Bahnhof begrüßte die Vorsitzende Heike Lohmann an die hundert Gäste, besonders die Ehrenvorsitzende Marlene Edelkott-Kühnel und das Ehrenmitglied Ingrid Hailer. Ihr Dank galt allen Mitgliedern. Die 1. Bürgermeisterin Julia Jacob überbrachte Glückwünsche der Stadt: „Starke Frauen aus Kettwig können eigentlich alles alleine, aber irgendwann durften auch Männer mitmischen. Sie haben unzählige Projekte realisiert im Sinne der UNESCO. Ihr Engagement wirkt. Machen Sie weiter so, die Menschen brauchen Sie.“
Für die deutsche UNESCO-Kommission sprach Florian Kübler und übermittelte Grüße von Generalsekretär Dr. Roman Luckscheiter. Er wisse wünsche dem UNESCO-Club Kettwig auch zukünftig die nötige Überzeugung und Motivation, um die wichtige Arbeit fortsetzen zu können.

Wichtiges Ehrenamt

Prof. Dr. Hans-Peter Noll von der Stiftung Zollverein freut sich schon auf eine enge Zusammenarbeit zwischen der Welterbestätte Zollverein und dem UNESCO-Club und lud direkt einmal ein zu einer Besichtigung, um den Standort vorzustellen. Die Kettwiger nahmen dankend an.
Als Festredner konnte Dr. Michael Bonmann gewonnen werden. Selbst Mitglied des UNESCO-Clubs Kettwig, philosophierte er über das Ehrenamt als Stütze des Staates. Bonmann erinnerte an die unermüdliche Journalistin Sabine Moseler-Worm, die so viel Gutes getan habe für die Kettwiger Vereine: „Aber war das ehrenamtlich? Das war sozial, keine Frage, hatte aber mit ihrem Beruf zu tun.“ Jeder 5. Deutsche ehrenamtlich tätig? Man wolle es kaum glauben. Das Ehrenamt sei doch rückläufig und in Deutschland zähle nur noch „Ego first“? Die vielen Helfer bei der Flutkatastrophe hätten aber gezeigt, dass es noch Menschen gebe in unserem Land, die sich für andere engagieren.

Ein neues Projekt

Heike Lohmann legte dar, dass Kettwig ganz aktuell Gastgeber aller deutschen UNESCO-Clubs gewesen sei, sie erwähnte das Benefizkonzert „Zwischen gestern und morgen“ für die karitativen Ziele des Clubs. Immer neue Vorhaben nehme der Club in den Fokus. So sei nun ein Projekt in Tansania erfolgreich abgeschlossen: „Die Schule für Aids-Waisen ist jetzt fertig gestellt“. Der Kettwiger Jan Ekkert durfte ein neues Projekt des Clubs persönlich vorstellen. Er hatte die Alpen überquert, und zwar nicht quer, sondern längs von Ljubljana bis nach Monaco. Damit wollte er Spenden sammeln, um im südlichen Ruanda das Projekt der „Kinderfamilien“ zu unterstützen. Die Afrika-Hilfe-Stiftung sorgt dafür, dass Waisenkinder in Kleingruppen wohnen können und das älteste eine Berufsausbildung erhält, um etwas Geld für die „Familie“ verdienen zu können. So geht Hilfe zur Selbsthilfe.
Ein Rückblick mit Bildern aus den letzten 10 Jahren und ein fröhliches „Freude, schöner Götterfunken“ beendeten die Jubiläumsfeier. Heike Lohmann verabschiedete alle mit den Worten: „Wir sehen uns 2031 wieder zum 50-Jährigen.“

Die Vorsitzende Heike Lohmann (Mitte) freute sich über die Redebeiträge von Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Julia Jacob, Florian Kübler und Dr. Michael Bonmann. 
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Gut besucht war die Jubiläumsfeier des UNESCO-Clubs Kettwig im Alten Bahnhof. 
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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