Lesenswerte Familiengeschichten des Duisburger Pfarrers Friedrich Brand
Erfahrungen der Vorfahren haben Mut gemacht

Das Foto zeigt Friedrich Brand als Elfjährigen mit seinen Schwestern beim Kartenspiel im Urlaub.
Fotos: Archiv Brand
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    Fotos: Archiv Brand
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Friedrich Brand ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets, dessen Wurzeln auch nach Schlesien reichen. In seinem Buch „Tief im Westen, wo der Osten nicht weit ist“ zeigt der ehemalige Gemeindepfarrer aus Wanheim durch Gedanken zu Aufzeichnungen und Fotos seiner Eltern und Großeltern, was diese ihm bewusst und unbewusst mit auf den Weg gegeben haben.

Pfarrer Brand, 1952 in Bochum geboren, wuchs in Essen auf, trat seine erste Stelle als Pfarrer in Oberhausen an und kam 1994 nach Duisburg. Der zweite Strang seiner Wurzeln reicht nach Schlesien, wo seine Mutter herkommt. Friedrich Brand beschreibt beide und nimmt die Lesenden mit in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nach Breslau, zu den schlesischen Großeltern, einer Pastorenfamilie, die Gestapo und Nazis erlebt hat, und schließlich vertrieben wird.

Dann geht es zu den westfälischen Großeltern, der Dortmunder Bergmannsfamilie und ihr Erleben der Dritten Reichs und der Kriegswirren. Danach schildert Pfarrer Brand eigene Erlebnisse aus seiner Kindheit im Nachkriegsdeutschland: das Bochum der 50er, die Verbindung zur Kirche oder das Wirtschaftswunder, das sich in der Familie am Käfer, am Ford und danach am Opel zeigte. Von den Erfahrungen seiner Vorfahren stellt Friedrich Brand immer wieder Verbindungen her zu eigenen Erlebnissen und Gedanken. Als Angehöriger der Nachkriegsgeneration empfindet er das Erbe der Vorfahren verbunden mit dem Glauben an Gott als Mahnung und Verpflichtung.

Gegenwart und
Zukunft mitgestalten

Dieses Denken, der Glaube und die Wurzeln, die ihn beeinflussten, führten dazu, dass Friedrich Brand sich für den Pfarrberuf entschied: „Für mich bedeutete dieser Schritt nicht den Übergang in das Heilige oder Überweltliche, sondern den Schritt mitten in die Welt. (…) Sie (Anm.: die Kirche) ist Teil dieser Welt und die Gemeinschaft, die ihr angehört, ist aufgerufen, die Ungerechtigkeit in dieser Welt, in der wir leben, zu erkennen, und aufzudecken, sie zu verändern, die Gegenwart und Zukunft mitzugestalten und aus der Geschichte zu lernen.“

Am Schluss folgen Notizen aus dem Frühjahr 2020 zur Pandemie. Das Buch schließt den Kreis der Erinnerungen und Gedanken von Friedrich Brand mit dem Hoffnung gebenden Abschnitt „Erfahrungen der Vorfahren machen Mut“. Weitere Informationen über Pfarrer Brand gibt es auf der Internetseite www.koenig-brand.de.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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