Caritas-Fachteam der Migrationsberatung traf sich zum Erfahrungsaustausch
Aktionstag machte Herausforderungen sichtbar

Sie führten einen intensiven Erfahrungstausch beim jüngsten Aktionstag. Auf dem Foto v.l. Amaranta Salasse, Eylem Sözeyataroglu, Doris Stegemann, Hund Rosie, Lilia Ismailov und Klaus Peter Bongardt
Foto: Caritas / Larissa Braunöhler
  • Sie führten einen intensiven Erfahrungstausch beim jüngsten Aktionstag. Auf dem Foto v.l. Amaranta Salasse, Eylem Sözeyataroglu, Doris Stegemann, Hund Rosie, Lilia Ismailov und Klaus Peter Bongardt
    Foto: Caritas / Larissa Braunöhler
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Anlässlich des siebten Aktionstages der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer trafen sich die in diesem Bereich tätigen Mitarbeitenden des Caritasverbandes am 30. Juni zu einem Austausch im Sozialzentrum St. Peter in Hochfeld. Nach einem Blick zurück und einer Status Quo Ermittlung richteten sie den Blick in die Zukunft.

Bereits seit zwölf Jahren gibt es im Sozialzentrum St. Peter niederschwellige Angebote für Zugewanderte. Im Jahr 2015 startete die Migrationsberatung im Familienhilfezentrum in der Grünstraße. Etwas später folgte die mobile Integrationsarbeit, zunächst in Meiderich und Wedau, aktuell in Meiderich und Buchholz. Auch die Familienhilfe sofort vor Ort in Hüttenheim bietet seit einigen Jahren Unterstützung für Migranten. Neu sind die KIM-Stellen in Hochfeld und Rheinhausen.
Die Angebote an den Standorten sind vielfältig und reichen von Beratung bis zu bedarfsorientierten Integrationsangeboten. Die Nachfrage ist groß und wächst.

Alle sind sich einig, dass die Vernetzung innerhalb des Verbandes und zu externen Kooperationspartnern ist ausschlaggebend für eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe. Um die auch zukünftig gewährleisten zu können, bedarf es der Finanzierung zusätzlicher Beratungsstandorte. "Ich habe mich sehr gefreut, als meine halbe Stelle vor zwei Jahren vom BAMF auf eine volle aufgestockt wurde", sagt Doris Stegemann, die Migrationsberaterin im Familienhilfezentrum.

Nachhaltige Unterstützung

Sie ergänzt: "Aber die Nachfrage ist so groß, dass es dringend weitere Stellen bräuchte. Und das nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Kooperationspartnern., denn den Druck spüren ja alle. Wir können schließlich nur dann eine nachhaltige Unterstützung bieten, wenn wir innerhalb unseres Netzwerks alle gut aufgestellt sind und gemeinsam den Bedarf decken können." Alleine vier Beschäftigte arbeiten aufgrund unzureichender Bundesmittel in Projektstellen. Damit fehlt nicht nur eine Verlässlichkeit für die Hilfesuchenden, sondern auch die Nachhaltigkeit der Angebote sowie eine Absicherung für die Angestellten.

Nachvollziehbar also, dass die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege eine Mittelerhöhung von 71 auf 81 Millionen Euro fordert, um zusätzliche Stellen ohne Befristung einzurichten. Der bisherige Erfolg gibt ihr Recht. Laut der Forschungsstudie "Zehn Jahre MBE" bewerten 90 Prozent der Befragten das Angebot mit "sehr wichtig", in 88 Prozent der Beratungsfälle konnte eine deutliche Verbesserung der Ausgangslage erzielt werden. Das zeigen auch die Berichtszahlen aus 2019: Während zu Beginn der Beratung noch 61,1 Prozent der Ratsuchenden ALG-II-Leistungen bezogen, waren es mit Abschluss nur noch 39,1 Prozent.

Dringender Handlungsbedarf

Es gibt von Seiten der Politik also dringenden Handlungsbedarf. Dem erhöhten Zulauf sollte mit langfristig finanzierten Angeboten begegnet werden, so auch der Wunsch des Beratungsteams der Caritas. Gerne gewährt es einen Einblick in seine wichtige Arbeit und lädt sowohl die Bundestag-Abgeordneten für Duisburg, Bärbel Bas und Mahmut Özdemir, als auch interessierte Mitglieder des Innenausschlusses und Haushaltsausschusses ein, sich im Rahmen einer Hospitation vor Ort einen eigenen Eindruck zu machen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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