Klimaschutz
Evangelische Kirche in Essen pflanzt Bäume des Lebens

Nach der ersten Pflanzung vor dem Jona-Familienzentrum in Heidhausen traf sich  Superintendentin Marion Greve mit Pfarrer Klaus Baltes, Uwe Peters von den Baumschulen Schmitz und Sandra Mintrop, Leiterin des Jona-Familienzentrums (v.li.n.re.) | Foto: Kirchenkreis Essen/Alexandra Roth
  • Nach der ersten Pflanzung vor dem Jona-Familienzentrum in Heidhausen traf sich Superintendentin Marion Greve mit Pfarrer Klaus Baltes, Uwe Peters von den Baumschulen Schmitz und Sandra Mintrop, Leiterin des Jona-Familienzentrums (v.li.n.re.)
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„Bäume des Lebens“ für Essen: Am Freitag (25.02.) hat die Evangelische Kirche in Essen die ersten von insgesamt 16 ausgewachsenen Bäumen gepflanzt; am 4. März folgt noch der eine oder andere Nachzügler. Aufgewachsen in einer Baumschule in Kaarst am Niederrhein, werden die Bäume ihren Schatten zukünftig vor Gemeindehäusern, neben Kirchen, vor Kindertagesstätten und auf Friedhöfen spenden – und zwar in Altenessen, Bergerhausen, Borbeck-Vogelheim, Burgaltendorf, Haarzopf, Heidhausen, Heisingen, Kettwig, Rüttenscheid und Überruhr.

Bei der Baumspende handelt sich um neun Linden, sechs Eichen und eine Hainbuche, die zwischen fünf und zwölf Metern hoch sind. In Kaarst mussten sie einer neuen Stromtrasse weichen; nun erhalten sie in Essen Asyl – und leisten einen Beitrag zur Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt.

Insgesamt muss die Baumschule in diesem Frühjahr über 100 Bäume verpflanzen – 75 finden in Ortschaften an der Ahr, die vom Hochwasser betroffen waren, eine neue Heimat; weitere werden in Düsseldorf, Euskirchen und eben Essen stehen. „Die Bäume wären der Säge zum Opfer gefallen – stattdessen wollen wir mit ihrer Umpflanzung ein Zeichen für den Klimaschutz setzen und den großen ökologischen Wert der Bäume erhalten“, erklärt Superintendentin Marion Greve. „Bäume mindern Schadstoffe, binden viel schädliches Kohlendioxid und helfen in heißen Sommern, Temperaturen zu senken und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.“

Darüber hinaus passe die Pflanzaktion wunderbar zu einem aktuellen Schwerpunktthema der Evangelischen Kirche in Essen: In den kommenden Wochen und Monaten stehen die Themen „Bewahrung der Schöpfung“, „Strategien gegen den Klimawandel“ und „Nachhaltigkeit“ auf der Tagesordnung des Kirchenkreises. Vorträge, Gottesdienste und Aktionen münden im August in eine „Klima-Synode“, zu der alle Delegierten aus den Essener Gemeinden, Diensten und Einrichtungen eingeladen sind. „Und weil wir nicht nur über den Schutz des Klimas reden, sondern auch handeln wollen, fügt sich die Baumpflanzung ideal in unsere Jahresplanung ein“, findet Marion Greve. „Abgesehen davon sind Bäume auch ein Hoffnungszeichen – dafür steht der Titel ‚Bäume des Lebens‘, den wir für diese Aktion ausgewählt haben. In der Bibel – im Buch Genesis, im zweiten Kapitel, Vers 9 – steht, dass Gott den ‚Baum des Lebens‘ mitten in den Garten Eden, direkt neben den ‚Baum der Erkenntnis‘ gepflanzt hat. Ein guter Impuls, um über Verantwortung und Verantwortungslosigkeit im Umgang mit unserer Umwelt und mit der Natur nachzudenken.“

Kinder lernen, wie Bäume gepflegt werden

An einigen der Essener Standorte ersetzt die Spende Bäume, die bei den letzten Stürmen (insbesondere beim Sturm Ela) entwurzelt wurden; in Heidhausen wird rund um das Jona-Familienzentrum ein neues Außengelände angelegt. „Unsere Kinder freuen sich schon sehr darauf, den neuen Baum in ihre Obhut zu nehmen“, kündigen Leiterin Sandra Mintrop und Pfarrer Klaus Baltes an. „Vorher werden wir den Kindern erklären, was alles zu einer guten Baumpflege gehört – vor allem, wann und wie wir unseren jungen Baum gießen müssen, damit er wächst und gedeiht.“

Die Bäume sind 15 bis 20 Jahre alt – für einen Baum noch kein hohes Alter, wie Uwe Peters von den Baumschulen Schmitz erläutert. Eine Linde werde in der Regel 100, 120 Jahre alt. Der Grundsatz „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ gelte daher in diesem Fall nicht: Bis die 16 Bäume nun ihre endgültige Heimat in Essen fanden, wurden sie schon einige Male umgepflanzt. „Baumschulen können mehr, als kleine Baumsetzlinge für Gärten, Wälder oder Parkanlagen heranzuziehen“, schmunzelt Uwe Peters. Zu dieser Jahreszeit bereite einem gesunden jungen Baum der Standortwechsel kein Problem. „Die Städte Essen und Düsseldorf zeigen beispielhaft, dass eine Umpflanzung fast immer die bessere Alternative ist, wenn Bäume einem Neubauvorhaben weichen müssen." Davon könne eine Stadt wie Köln noch viel lernen.

Segensworte am "Tag des Baumes"

Der Gesamtwert der Baumspende dürfte bei über 175.000 Euro liegen. Die Kosten für den Transport und das Einpflanzen bezuschusst der Kirchenkreis Essen mit insgesamt 30.000 Euro; alle neuen Eigentümer zahlen einen kleinen Beitrag. Eine Würdigung der Baumpflanzungen mit Segensworten und einem „Lob des Baumes“ ist für Montag, 25. April – dem „Internationalen Tag des Baumes“ – geplant.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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