Neue Kampagne der Stadt wirbt für Rücksicht im Straßenverkehr
„Liebe braucht Abstand“

Die Kampagne „Liebe braucht Abstand“ rückt das partnerschaftliche Verhalten im Straßenverkehr in den Mittelpunkt. Dirk Schäfer, Helmut Voß und Sonja Knopke (v.l.)  rühren dafür kräftig die Werbetrommel.
Foto: PR-Foto Köhring/SC
  • Die Kampagne „Liebe braucht Abstand“ rückt das partnerschaftliche Verhalten im Straßenverkehr in den Mittelpunkt. Dirk Schäfer, Helmut Voß und Sonja Knopke (v.l.) rühren dafür kräftig die Werbetrommel.
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„Es klingt schon fast paradox. Einerseits sind wir eine Gesellschaft, die zunehmend auf Distanz geht, andererseits haben wir ein Problem mit fehlendem Abstand.“ Helmut Voß, Leiter der Straßenverkehrsplanung und Fahrradbeauftragter der Stadt Mülheim, sieht dieses Abstandsproblem gerade im Straßenverkehr als großes Gefahrenpotential.

Zu knappes Überholen und Vorbeifahren führt nach seiner Überzeugung nicht selten zu Unfällen, immer aber zu Aggression, Stress, Unsicherheit und eingeschränkter Bewegungsfreude im Straßenverkehr. Sonja Knopke, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde im städtischen Ordnungsamt, ergänzt: „Betroffen sind wir alle, ob zu Fuß, auf dem Rad oder in einem Kraftfahrzeug.“

Deshalb hat die Stadt jetzt gemeinsam mit der Polizei die Kampagne „Liebe braucht Abstand“ gestartet, die für eine partnerschaftliche Beziehung auf unseren Straßen, Wegen und Plätzen wirbt und mehr Rücksicht fordert. Geplant war die „Sensibilisierungsaktion“ lange vor Corona, doch hat die Aktion dadurch noch eine zusätzliche Sinnsteigerung erfahren, wie wichtig Abstand halten aus Liebe zu sich und den Mitmenschen sein könne.

Mindestabstand

„Wer mit Rücksicht unterwegs ist, vermeidet Konflikte, Unfälle und Stresssituationen“, erläutert Dirk Schäfer von der Krad- und Fahrradstaffel der Polizei. Mit solchen Konflikten haben er und seine Kollegen schließlich täglich zu tun, ganz unabhängig von der Corona-Pandemie. Es galten schon immer klare Abstandsregeln im Straßenverkehr. Im entsprechenden Paragrafen heißt es, dass etwa beim Überholen Kraftfahrzeuge innerorts einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu Radfahrern und Fußgängern einhalten müssen.

„Autofahren, aber auch Radfahren beginnt mit Denken“, sagt Helmut Voß. Die „Pedalritter“ etwa sollten mit großen Abstand die Klingel betätigen und nicht erst auf Tuchfühlung mit den dann aufgeschreckten Fußgängern. Das plötzliche Schreien „Platz da“ sei „extrem rüpelhaft.“ Partnerschaftliches Verhalten war, ist und bleibt oberstes Gebot im Straßenverkehr.

Rücksichtnahme

Um dafür eine Lanze zu brechen, wurde die Kampagne gestartet. Vier Wochen lang zeigen drei verschiedene Motive auf jeweils 100 Plakaten und Bannern Szenen auf Straßen, Rad- und Fußwegen, die allesamt signalisieren: „Verkehrsteilnehmer müssen mehr Rücksicht aufeinander nehmen.“ Helmut Voß: „Die Kampagne soll zum Nachdenken anregen und dadurch ein Umdenken bewirken, das zu mehr Sicherheit im Stra0ßenverkehr führt.“ Auch im Straßenverkehr gilt, wie Sonja Knopke betont, „Nicht der Stärkere hat Recht.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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