CBE und Ringlokschuppen sorgen mit Workshops zur Inklusiven Kultur für kreative Sommerferien
„Die eigenen Ideen und sich selbst wertschätzen“

Über die gelungenen Workshops in Sachen inklusiver Kultur  im Ringlokschoppen freuen sich die Veranstalter, Unterstützer und Teilnehmer gleichermaßen. Stolz zeigen ihre T-Shirts mit dem Aufdruck "#incluencer".
Fotos: PR-Fotografie Köhring/AK
2Bilder
  • Über die gelungenen Workshops in Sachen inklusiver Kultur im Ringlokschoppen freuen sich die Veranstalter, Unterstützer und Teilnehmer gleichermaßen. Stolz zeigen ihre T-Shirts mit dem Aufdruck "#incluencer".
    Fotos: PR-Fotografie Köhring/AK
  • hochgeladen von Reiner Terhorst

Mal wird es laut auf der Bühne im Ringlokschuppen, man rennt man wild durcheinander. Dann ist es wieder ganz still. Zuhören ist angesagt. Man verinnerlicht mit Augen und Ohren, was der Künstler Ivo Schneider, anerkannter Protagonist des Bewegungstheaters, zu sagen hat. Plötzlich kreischen zwei Jugendliche, stehen sich in Kampfeshaltung gegenüber und wollen etwas miteinander ausfechten, und das im wahren Sinn des Wortes.

Ist die Mülheimer Woche gerade zu Gast bei der Probe einer neuen Eigenproduktion des Ringlokschuppens? Weit gefehlt. Es handelt sich um einen gemeinsamen Sommerferien-Workshop von behinderten und nicht behinderten Menschen. Vorwiegend sind es Jugendliche, die die Bühne stürmen und Theaterluft schnuppern. Das vom Mülheimer Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. (CBE) auf den Weg gebrachte Inklusive Kultur Labor, gefördert von der Aktion Mensch, begleitet und kreativ unterstützt vom Ringlokschuppen, bringt Bewegung in den Ferienalltag.

„Das inklusive Projekt bietet Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren die Möglichkeit zur kulturellen Teilhabe, denn gerade diese Altersgruppe findet viel zu wenig Beachtung“, sagt CDE-Geschäftsführer Michael Schüring. Deshalb habe man jetzt mit dem Inklusiven Kultur Labor niedrigschwellige Zugänge zur kulturellen Teilhabe für Jugendliche mit Behinderungen, Fluchterfahrung und aus bildungsfernen Haushalten in den Bereichen Theater, Tanz, Performance und Technik geschaffen.

Die Zielsetzung ist klar. Das Projekt bietet neue Perspektiven für Jugendliche und Menschen, die sich bürgerschaftlich engagieren. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei der Ringlokschuppen. In Corona-Zeiten hat er die geeigneten Räumlichkeiten, Abstand zu halten und dennoch nah beieinander zu sein. „Und inhaltlich haben wir durch unsere Kreativität und Erfahrungen auch eine Menge zu bieten, was den zahlreichen Teilnehmern der Workshops zugute kommt“, weiß Daniela Georgieva, im Ringlokschuppen für Kulturelle Bildung zuständig.

Ein Zeichen für
mehr Miteinander

In den Bereichen Theater, Tanz, Performance und Technik bieten die angebotenen Workshops jede Menge Möglichkeiten zur Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung. „Die behinderten Jugendlichen lernen hier spielend, eigene Ideen wertzuschätzen“, sagt Ivo Schneider, vor einigen Jahren Preisträger des bundesweiten Bewegungstheater-Wettbewerbs sowie Stipendiat für Kinder- und Jugendtheater NRW. „Inszeniert“ werden Passagen und Sequenzen aus Romeo und Julia, eigenwillig, impulsiv und „anders“.

Die Teilnehmer sind begeistert. „Das gemeinsame Arbeiten hilft, sich gegenseitig besser kennen zu lernen und Barrieren abzubauen. Kommunikative Fähigkeiten werden gefördert und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen gestärkt. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für mehr Miteinander und für Inklusion in Mülheim“, betonten Georgieva und Schüring. „Quantität und Qualität stimmen bei dieser Sommerferienaktion“, freuen sich die CBE-Projektleiterinnen Carola Polizzi und Eva Winkler. Die Teilnehmerzahl ist groß, die Gemeinsamkeit ebenso. Der Begriff „Gelebte und erlebte Inklusion“ macht die Runde.

Die Weichen
sind gestellt

Nicht nur im Sommer, sondern zu allen Ferienzeiten soll das Pilotprojekt zu einer Erfolgsgeschichte des Miteinander und Füreinander werden. Die Weichen sind gestellt. Längst haben sich weitere Ehrenamtliche, zum Teil selbst mit körperlichen Einschränkungen oder Flucht- und Migrationshintergrund, gemeldet, mitzumachen. An interessierten Jugendlichen werde es ebenfalls kaum mangeln. „Inklusion geht davon aus, dass jeder Mensch individuell ist. Man kann auch sagen, jeder Mensch hat seine eigenen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten. Die inklusive Kultur ist ein Projekt, das diese fördert“, sieht Michael Schüring Mülheim ein einer „gewissen Vorreiterstellung“. Hier sei man gerne aktiver „#incluencer“.

Über die gelungenen Workshops in Sachen inklusiver Kultur  im Ringlokschoppen freuen sich die Veranstalter, Unterstützer und Teilnehmer gleichermaßen. Stolz zeigen ihre T-Shirts mit dem Aufdruck "#incluencer".
Fotos: PR-Fotografie Köhring/AK
Mehr als zufrieden beobachtet "Inklusions-Regisseur" Ivo Schneider die symbolisierte Fechtszene aus Romeo und Julia.
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

36 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.