Auf dem Weg zum „schönsten Bahnhof Deutschlands“?!
Die Bahn macht die Welle

In dieser Woche fiel nach mehrjähriger Verzögerung endlich der Startschuss für die Runderneuerung des Duisburger Hauptbahnhofs. Die Bagger stehen bereits. Prominente Gäste waren beim offiziellen "Instandsetzungsauftakt" mit von der Partie.
 Foto: Bartosz Galus
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  • In dieser Woche fiel nach mehrjähriger Verzögerung endlich der Startschuss für die Runderneuerung des Duisburger Hauptbahnhofs. Die Bagger stehen bereits. Prominente Gäste waren beim offiziellen "Instandsetzungsauftakt" mit von der Partie.
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Das größte Bahnhofsprojekt in Nordrhein-Westfalen ist auf den Weg gebracht worden, allerdings mit gut fünf Jahren Verspätung. Dennoch, die Freude, dass es jetzt endlich mit dem Umbau des Duisburger Hauptbahnhof losgeht, ist groß. Die Gleishalle erhält ein lichtdurchströmtes, wellenförmiges Glasdach und sechs neue Bahnsteige.

Nicht nur Duisburg hat lange auf diesen Startschuss gewartet. Drei Anläufe gab es bereits, den Hauptbahnhof fit für die Zukunft zu machen. Bereits vor zehn Jahren bezeichnete es der damalige NRW-Verkehrsminister Michael Groschek als großen Wurf, dass Duisburg endlich eine neue Gleishalle bekomme. Die Deutsche Bahn (DB) kündigte den Baustart für 2017 an.

2019 teilte der Staatskonzern mit, dass es noch mal drei Jahre länger dauern würde, bis es losgehen könne. Neue Ausschreibungen aufgrund der komplizierten Abriss- und Sanierungsarbeiten für das neue, schwungvolle Dach „Die Welle“, waren nötig. Hatte man ursprünglich gut 100 Millionen Euro für den künftig „schönsten Bahnhof Deutschlands“ veranschlagt, rechnet man jetzt mit 260 Millionen Euro Gesamtkosten. Da das Projekt erst im Jahr 2028 vollendet sein wird, gehen Experten nicht zuletzt durch die Baupreisexplosion von erheblichen Mehrkosten aus.

Ein Startschuss
per Knopfdruck

Unstrittig ist jedoch, dass die Maßnahme zukunftsweisende Wirkung für die gesamte Region hat. Vertreter von Bahn, Politik und Wirtschaft waren beim zum Wochenbeginn erfolgten „Startschuss per Knopfdruck“ mit von der Partie. „Darauf haben wir wirklich sehnsüchtig gewartet und nun hat die Bahn sicht- und spürbar mit den Modernisierungsarbeiten begonnen“, war Oberbürgermeister Sören Link eine „innerliche Gefühlslage“ zwischen Aufatmen, Dankbarkeit und Zuversicht anzumerken.

Jetzt ist es „amtlich“: Die Deutsche Bahn hat mit der Modernisierung der Gleishalle des Duisburger Hauptbahnhofs begonnen. Beim symbolischen Baubeginn haben Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, OB Sören Link und Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land NRW, den Auftakt der Rund-um-Erneuerung gefeiert. Mit dem Neubau der Gleishalle erhält Duisburg ein repräsentatives und modernes Tor zur Stadt.

Seit Anfang August laufen die Arbeiten am östlichsten Bahnsteig an Gleis 12/13. Für jeden Bahnsteig und Dachabschnitt benötigen die Fachleute rund ein Jahr. Sobald der Bahnsteig und das wellenförmige Glasdach an einem Bahnsteig fertiggestellt sind, gehen die Arbeiten am nächsten Bahnsteig weiter. Zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 soll der überwiegende Teil des Bahnhofs umgebaut sein, Ein Jahr später sollen die Arbeiten dann abgeschlossen werden.

Menschen von der
Schiene überzeugen

Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land NRW, blickt in die Zukunft: „Wir wollen in Duisburg etwas ganz Besonderes bauen. Mit der Modernisierung bieten wir den Reisenden einen hochmodernen, attraktiven Bahnhof auf unserer Hauptstrecke mitten im Ruhrgebiet. Damit schaffen wir weitere Gründe, um Menschen von der Schiene zu überzeugen und die Verkehrswende voranzutreiben.“

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, weist zudem darauf hin, dass, wenn man mehr Menschen für die Nutzung der Bahn gewinnen will, in attraktive Bahnhöfe investieren müsse. Deshalb übernehme der Bund in Duisburg der Bund auch über 80 Prozent der Kosten für den Umbau.

Wichtige Funktion
als Knotenbahnhof

OB Sören Link spricht von einem guten Signal: „Endlich bekommen wir ein attraktives Bahnhofsgebäude, das den heutigen Ansprüchen gerecht wird und mit der städtebaulichen Entwicklung unserer City gleichzieht.“

Für VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz hat der Duisburger Hauptbahnhof eine wichtige Funktion als großer Knotenbahnhof in NRW, der in seinem jetzigen Zustand längst nicht mehr den modernen verkehrlichen, baulichen und gesellschaftlichen Anforderungen entsprach. Das werde sich ändern. Nicht nur Duisburg, sondern das gesamte Umland werde davon profitieren.

In dieser Woche fiel nach mehrjähriger Verzögerung endlich der Startschuss für die Runderneuerung des Duisburger Hauptbahnhofs. Die Bagger stehen bereits. Prominente Gäste waren beim offiziellen "Instandsetzungsauftakt" mit von der Partie.
 Foto: Bartosz Galus
Statt eines ersten Spatenstichs gab es einen symbolischen Knopfdruck zum Start der Bauarbeiten im Duisburger Hauptbahnhof. Auf dem Foto (v.l.) Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land NRW, VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz, Staatssekretärin Susanne Henckel und OB Sören Link.
Foto: Barrtosz Galus
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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